Grenzen des Denkens?
Das Denken des abendländischen Kulturkreises findet innerhalb eines mechanistischen Denkrahmens statt. Welche Paradigmen diesen Rahmen bilden und an welche Grenzen man damit stößt, zeigte Univ. Prof. Dr. Herbert Pietschmann, vielfacher Buchautor und Emeritus der Fakultät Physik der Universität Wien, am 08.04.2013 im Palais Festetics im Gespräch mit Ulrike Cibulka auf.
„Bei vielen Problemen stößt der mechanistische Denkrahmen auf seine Grenzen“
Der mechanistische Denkrahmen der Neuzeit definiert sich durch vier Vorgehensweisen: Nach Galilei wird alles was messbar ist, gemessen; nach Descartes wird alles in kleinste Teile zerlegt; nach Aristoteles wird immer nach einer „Entweder-Oder“ Entscheidung verlangt und nach Newton müssen immer Ursachen gefunden werden. Dieser Denkrahmen solle nicht bewertet werden, allerdings müsse man sich die Frage stellen, ob die Nachteile um der Vorteile willen wirklich in Kauf genommen werden sollen, so Pietschmann. „Denn ein Rahmen hat klare Grenzen und dadurch können einige Probleme – beispielsweise jene, die bei der Beschreibung der Materie auftreten – nicht gelöst werden.“
Aber: „Was den Menschen ausmacht, ist nicht, dass er denken kann, sondern dass er kommunizieren kann.“ Abschließend, angelehnt an den berühmten Satz von Descartes, stellte Pietschmann fest: „Ich kommuniziere, also sind wir. Wir kommunizieren, also bin ich.“
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