Drachentöter-Dialog mit Markus Hengstschläger

Am 1.6.2017 sprach Erich Cibulka mit Univ.Prof. Dr. Markus Hengstschläger in der Reihe „Drachentöter-Dialog“ über Tradition versus Innovation.

Der Humangenetiker erläuterte in einem lebhaften und packenden Gespräch die Herausforderungen an seinen Berufsstand. Einerseits gelingt es, bei immer mehr Krankheiten (derzeit ca. 5.000) die genetischen Ursachen zu erforschen. Wenn sich daraus Therapien ableiten und umsetzen lassen, gelten Genetiker als Helden der Wissenschaft. Andererseits stößt seine Disziplin rasch an ethische Fragen, wenn Diagnosen möglich, aber Therapien (noch) nicht möglich sind – insbesondere in der Pränatal-Diagnostik.

Als stv. Vorsitzender der Bioethik-Kommission führte er aus, dass Österreich (neben Irland) diesbezüglich die strengsten Gesetze in Europa hat. Dabei spielen kulturelle und religiöse Aspekte eine wichtige Rolle. Nachdem aber weder die Wissenschaft noch die großen Weltreligionen einen einheitlichen Zeitpunkt für den Beginn des Lebens definieren können – ausführlich stellte er die unterschiedlichen Gesichtspunkte dar -, bewegt sich die Humangenetik stets in einem Spannungsfeld zwischen dem Machbaren und dem gesellschaftlich Erlaubten.

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